Freitag, 26. August 2011

Beim Krieg der Patente geht es um Milliarden für Lizenzen

Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Gartner liegt der Marktanteil von Android-Geräten bei derzeit 43,4 Prozent - nach nur 17,2 Prozent vor einem Jahr. Nokias Symbian-System verlor im selben Zeitraum rund die Hälfte seines Marktanteils und liegt nun bei 22,1 Prozent. Mit dem konzerneigenen iOS-Betriebssystem, das in jedem iPhone steckt, schaffte es Apple binnen Jahresfrist von 14,1 auf immerhin 18,2 Prozent. Smartphones mit mobilen Windows-Betriebssystemen brachten es indes auf gerade noch 1,6 Prozent, nach 4,9 Prozent vor einem Jahr. Der Vorteil von Googles Android-Betriebssystem aus Herstellersicht liegt auf der Hand: anders für Microsofts Windows müssen sie für Android keine Lizenzgebühren zahlen. Den Kunden bieten die Android-Geräte eine ähnliche Anmutung und Funktionsvielfalt wie Apples iPhone und iPad. Googles Vorteil: über die mit Android betriebenen Smartphones und Tablets hat der Konzern leichten Zugriff auf Werbekunden.
Aus Googles Sicht steht dem allerdings ein inzwischen großer Nachteil gegenüber: die patentrechtliche Basis von Android ist fragwürdig. Im Kampf um das Betriebssystem Android taugen die Mobilfunkpatente von Motorola nur indirekt - als Drohpotenzial und zur Überkreuzlizenzierung.
Der Preis, dem beispielsweise Microsoft seinen Schutzrechten beimisst, hat der US-Konzern bereits genannt. Vom koreanischen Android-Anbieter Samsung verlangen die US-Amerikaner 15 Dollar (10,40 Euro) pro verkauftem Android-Handy, was ungefähr dem kolportierten Lizenzierungskosten pro Gerät entspricht, auf dem Windows Phone 7 installiert ist. So gewinnt Microsoft eine sichere Einnahmequelle.
Wenn Microsoft allen Android-Anbietern eine solche Lizenzzahlung abzutrotzen, wäre der geringe Marktanteil des eigenen Betriebssystems zumindest finanziell verschmerzbar. Denn laut Google werden täglich rund 550.000 Android-Geräte verkauft. Für Microsoft bedeutete dies Lizenzeinnahmen von gut fünf Millionen Euro - am Tag. Im Jahr wären es rund zwei Milliarden Euro. Da wird der Wert der Patente schnell klar.

(Quelle: manager-magazin.de)

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