Sonntag, 26. Februar 2012

Verleger ziehen gegen Google vor die Europäische Kommission

Die deutschen Zeitungsverleger haben ihre Beschwerde gegen Google beim Bundeskartellamt zurückgezogen und zur Europäischen Kommission verlagert.
Zeitungsverlegerverband BDZV und die Zeitschriftenverlegerorganisation VDZ werfen dem Suchmaschinenbetreiber vor, seine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Insbesondere geht es um den Zugriff auf Textteile (“Snippets“) aus Online-Artikeln und deren Plazierung.
Es geht dabei um zwei Aspekte: Unter dem Schlagwort „fair search“ streitet man um die Anordnung der Suchtreffer. Hier greife Google missbräuchlich in die Reihenfolge ein, behaupten die Verlage - dieser Streitpunkt ist schon länger in der Hand der Kommission. Neu in Brüsseler Zuständigkeit liegt nun der bislang vor dem Bundeskartellamt geführte Streit um „fair share“. Die Verlage verlangen einen angemessenen Anteil an Googles Einnahmen, da sie wirtschaftlich von der Reihenfolge der Suchtreffer abhingen. Rechtlich handelt es sich um einen Schadensersatzanspruch wegen „Missbrauchsausbeutung“, wirtschaftlich geht es um eine Einnahmenbeteiligung. Google verwendet Texte der Verlage und verdient an der eingeblendeten Werbung. Die betroffenen Nachrichtenseiten könnten die Suchmaschine technisch aussperren, doch würden sie damit faktisch im Internet unsichtbar - ein Dilemma.

(Quelle: faz.net)

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