Apples Browser Safari unter iOS blockiert eigentlich sogenannte "Third-Party-Cookies", wie sie zum Nutzertracking verwendet werden. "Eigentlich" heißt in diesem Zusammenhang: Google hat, ebenso wie die Werbeanbieter Vibrant Media, WPP und Pointroll, einen Weg gefunden, dennoch websiteübergreifende Tracking-Cookies zu hinterlegen und dies auch getan, berichtet das Wall Street Journal.
So nutzen sie eine Ausnahme, die Apple zulässt: Interagiert ein Nutzer mit einer Werbung, füllt also beispielsweise ein Formular aus, dann darf auch ein Dritter ein Cookie setzen. Und so wurde ein unsichtbares Formular integriert, um dem Browser diese Interaktion vorzutäuschen und einen Tracking-Cookie zu platzieren. Und ist ein solches Cookie erst einmal platziert, kann Google den Nutzer auf einer Vielzahl von Websites wiedererkennen. Der Zeitung zufolge platzierten 23 von 100 der größten Websites Googles Tracking-Cookie.
Bei Google steckte der Code demnach im +1-Button, den Google seit geraumer Zeit in einige Anzeigen integriert. Allerdings hat Google das Tracking sofort abgestellt, nachdem das Wall Street Journal das Unternehmen mit seinen Recherchen konfrontierte. Denn Google sicherte Nutzern bislang zu, sie könnten sich auf die Tracking-Sperre von Safari verlassen, ändert diese Darstellung aber in dieser Woche. Gegenüber dem Wall Street Journal wies Google dennoch die Anschuldigungen zurück: Man habe lediglich eine bekannte Eigenschaft von Safari genutzt, um eingeloggte Nutzer von ihnen aktivierte Funktionen zur Verfügung zu stellen. Dafür spricht auch, dass Googles Cookies nur eine Lebensdauer von 12 bis 24 Stunden hatten. Tracking-Cookies werden üblicherweise länger gespeichert. Dennoch kann dieses Cookie genutzt werden, um ein langlebiges Tracking-Cookie zu setzen, denn wurde erst einmal ein Cookie platziert, erlaubt Safari es auch, weitere zu speichern.
(Quelle: golem.de / Wall Street Journal)
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