Sonntag, 26. August 2012

Samsung muss eine Milliarde Dollar Schadensersatz leisten

Apple begrüße die deutliche Botschaft der Jury, dass Diebstahl inakzeptabel sei, schrieb Apple-Chef Tim Cook an seine Mitarbeiter. Er hoffe, dass die ganze Welt dies höre. Auf den Tag genau ein Jahr nach Cooks Amtsantritt sprach ein US-Gericht dem iPhone-Hersteller Schadenersatz von einer Milliarde Dollar zu. Am Samstag sagte der Vorsitzende der Jury, die Strafe sollte Samsung schmerzen. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass die Südkoreaner zentrale Eigenschaften der Apple-Kassenschlager nachgeahmt haben. Samsung erklärte, das Urteil sei nicht das letzte Wort.
Unmittelbar nach dem Urteil schrieb Apple-Chef Cook an seine Mitarbeiter weiter, der Konzern sei nur ungern gegen Samsung vor Gericht gezogen. Zunächst habe man den Konkurrenten wiederholt aufgefordert, die Produkte von Apple nicht länger nachzuahmen. "Wir begrüßen es, dass die Jury Samsungs Verhalten als vorsätzlich einstuft", fügte Cook hinzu.
In dem richtungsweisenden Rechtsstreit in Kalifornien sahen es die Geschworenen nach weniger als dreitägigen Beratungen als erwiesen an, dass Samsung vorsätzlich bei Apple abgekupfert hat. Apple wurden 1,05 Milliarden Dollar Schadenersatz zugesprochen, die wegen der Vorsätzlichkeit auf Antrag Apples bis zu drei Mal so hoch ausfallen können. Apple strebt zudem ein Verkaufsverbot an, wogegen sich Samsung aber wehren will. Im Kampf um die Vormacht auf dem begehrten Wachstumsmarkt für mobile Geräte liefern sich Apple und Samsung mit ihren Patentstreitigkeiten in zahlreichen Ländern eine Art Stellvertreterkrieg. In Kalifornien wollte die Jury die Vermarktungshoheit über eigene Erfindungen gestärkt sehen.
Nach dem Urteil dürften die Hersteller von Android-Handys und Smartphones wie die Google-Tochter Motorola oder HTC aus Taiwan dazu gezwungen sein, ihren Konkurrenzkampf unter dem Damoklesschwert drohender Patentklagen von Apple fortzusetzen.

(Quelle: reuters.com)

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