Samsung hat gestern Nacht in London sein neues Android-Flaggschiff Galaxy S3 offiziell in allen Details vorgestellt. Klar war lediglich der Quad-Core-Prozessor, den Samsung bereits im Vorfeld für das S III angekündigt hatte. Viermal 1,4 Gigahertz, einzeln flexibel belastbar, mit etwa doppelter Leistung im Vergleich zum Dual-Core-Vorgänger.
Zum Einsatz kommt ein Super-AMOLED-Display: Bei dieser Technologie leuchten die Bildpunkte selbst anstatt wie bei regulären LCD-Mattscheiben von hinten illuminiert zu werden. Das erhöht die Kontraste ungemein, Fotos und Videos strahlen sichtbar kräftiger. Allerdings handelt es sich um einen Bildschirm mit so genannter Pen Tile Matrix. Hierbei teilen sich jeweils ein rotes und ein blaues ein grünes Subpixel – faktisch bestehen die Bildpunkte des S III also aus zwei statt der üblichen drei Subpixel. Außerdem sind die Subpixel nicht so gleichmäßig angeordnet wie bei LCDs. Beides zusammen ergibt einen leicht unschärferen Eindruck. Beim Vorgänger S II verwendete Samsung noch einen Bildschirm mit der hochwertigen „Super-AMOLED Plus“-Technik, bei der drei Subpixel vorhanden sind, die ähnlich regelmäßig verteilt sind wie bei LCD. Trotzdem dürfte der Monitor des S III seinem Vorgänger in puncto Schärfe mindestens ebenbürtig sein, denn die Anzahl der Pixel stieg von 480 x 800 auf satte 720 x 1280 an. Das S II erzielt somit eine Pixeldichte von 74 Bildpunkten pro Quadratmillimeter, das S III kommt hier auf etwa 127.
Entgegen dem aktuellen Trend, auf einen Einschubschacht für Micro-SD-Karten zu verzichten, lässt sich der Speicher des Galaxy S III sehr wohl aufrüsten! Ein riesiger Vorteil gegenüber den aktuellen Konkurrenten etwa von HTC wie dem One X und One S, die beide eine ähnlich flache Bauform aufweisen, deren Speicherplatz aber auf die interne Kapazität beschränkt ist – was bei nicht wenigen Fans für Missmut sorgt. Das interne Gedächtnis des S III soll je nach Variante 16, 32 oder 64 Gigabyte fassen.
NFC ist an Bord, mobiles Internet wird mit bis zu 21 Megabit pro Sekunde unterstützt und für Nordamerika hat Samsung eine LTE-Variante des S III angekündigt. Die Kamera schießt Fotos mit acht Megapixel und zeichnet Videos in Full HD (1920 x 1080 Pixel) auf. Dem Trend zum nahezu nicht zugänglichen, fest verbautem Akku folgen die Südkoreaner nicht. Sie erhalten vollen Zugriff auf den Akku und die SIM-Karte in normaler Größe. Die Akkukapazität beträgt stolze 2100 Milliamperestunden und dürfte den Energiehunger des XXL-Displays zumindest für einen vollen Tag stillen.
Eine der zahlreichen neuen Funktionen namens „Pop Up Play“ minimiert die Wiedergabe eines laufenden Videos zu einem kleinen Fenster, das sich beliebig auf dem Bildschirm verschieben lässt. Auf diese Weise kann der Nutzer einen Film weiter betrachten, während er parallel im Browser surft oder eine E-Mail schreibt. Mit einer Diagonale von 4,8 Zoll – damit setzt sich das Galaxy S III knapp vor die HTC-Konkurrenz One X mit 4,7 Zoll.
Viele mehr oder weniger nützliche Funktionen wie „Smart Stay“: Ist diese Option aktiviert, schaltet sich das Display nicht wie bisher üblich starr nach dem angegebenen Zeitintervall aus, sondern die Frontkamera erkennt anhand der Augenposition, ob der Nutzer den Bildschirm fixiert und zum Beispiel eine Webseite liest. Erst wenn die Software feststellt, dass der Nutzer nicht mehr auf den Monitor achtet, wird die Mattscheibe nach der festgelegten Zeitspanne deaktiviert.
Größter Nachteil: Es bleibt ein Stück Plastik. Anders wäre das Gewicht von moderaten 133 Gram kaum zu halten gewesen, das liegt auf der Hand. Trotzdem bleibt so die Wertigkeit etwas auf der Strecke.
Verfügbarkeit des S III Ende Mai ab 599,- €.
Das offiziele "Hands on" Werbevideo
Link:
http://www.youtube.com/watch?v=vGWKBVN-FKg
(Quelle: chip.de / focus.de)
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