Das Herzstück des eigenen Kartendienstes in iOS 6 nennt Apple "Local Search" – eine Ansammlung von mehr als 100 Millionen Geschäftsadressen, die durch Kurz-Rezensionen des Empfehlungsportals Yelp aufgewertet werden. Dazu bringt Apple Maps als vollwertiges Navigationssystem an den Start, das sogar über Verkehrsmeldungen anderer iOS-Nutzer in Echtzeit informiert. Der Clou für Autofahrer: Apple Maps funktioniert auch mit dem Sprachassistenten Siri – man hat ja die Hände während der Fahrt schließlich nicht für das Smartphone frei. Folglich könnte die einfache Anweisung an Siri künftig lauten: "Nach Hamburg fahren" oder "nächste Jet Tankstelle" – und schon berechnet das iPhone oder iPad die Route unter Mitberücksichtigung der aktuellen Verkehrsentwicklung. Nun ist Google Maps bisher eher eine nebensächliche Umsatzquelle – der Löwenanteil der Werbeerlöse wird weiter durch die Internetsuche nach Schlagworten bestritten, zu der Google seine Anzeigen einblendet. Doch gerade die spielerische Interaktion mit Apples Sprachassistenten Siri dürfte in Mountain View die Alarmglocken läuten lassen. Wer an Siri Gefallen findet, wird nach mehr fragen als der günstigen Verkehrsroute. Etwa nach dem nächsten Starbucks, Karten fürs Bruce Springsteen-Konzert oder Preisen für elektronische Geräte, Reisen oder Häusern. Warum umständlich tippen, wenn man auch einfach fragen kann? Mit jeder Sprachanfrage via Siri verliert Google potenzielle Kunden.
(Quelle: welt.de)
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